Öfter mal nein sagen!

Ein LinkedIn-Post von Wolfgang Jenewein

Eine kürzlich veröffentlichte Studie bei der 31.000 Führungskräfte aus 31 Ländern befragt wurden, kommt zu dem Ergebnis, dass 66% aller Befragten, nicht zu den wirklich wichtigen Dingen in ihrem Unternehmen kommen.

Es gibt so viele Initiativen, Meetings, und Firefightings wie nie zuvor. Die meisten Geschäftsleitungen wissen gar nicht mehr wie viele Projekte aktuell in ihrer Organisation laufen und ständig prasselt wieder etwas wahnsinnig Wichtiges und Dringliches auf uns ein. Wenn all diese Anforderungen zumindest nur von einer Person oder einer Seite kommen würden, dann könnten wir gemeinsam priorisieren und Lösungen finden. Leider kommen sie aber von verschiedenen Personen aus verschiedenen Abteilungen mit oft widersprüchlichen Inhalten. So bleiben wir am Ende mit einem Entscheidungsdilemma zurück und sagen viel zu oft einfach Ja um erst mal Ruhe zu haben und als gute/r Mitarbeitende/r gesehen zu werden.

Nach kurzer Zeit holt uns das schnelle Ja aber wieder ein und plötzlich fühlen wir uns schlecht oder überfordert und werden immer unzufriedener mit unseren Entscheidungen. Ganz zu schweigen von den gesundheitlichen Problemen, die aus solchen Dilemmata erwachsen können:

Wir müssen darum dringend lernen NEIN zu sagen. Normalisieren Nein zu sagen ist der erste Schritt um zielgerichtete Produktivität zu ermöglichen. Aber warum fällt es uns so schwer Nein zu sagen:

1. Weil Ja sagen im ersten Moment immer einfacher ist.
2. Wer Nein sagt, kann gegenüber anderen die Ja sagen schlecht dastehen.
3. Nein sagen kann bedeuten eine Möglichkeit zu vergeben – „FOMO“ Fear of missing out.

Das sind alles gute Gründe, anstatt uns aber von diesen Argumenten einnehmen zu lassen, sollten wir vermehrt auch die positiven Effekte des Nein Sagens in Betracht ziehen:

1. Wer JA sagt, sagt in Wahrheit auch gleichzeitig Nein zu einer anderen Sache die er/sie gerade macht!
2. Wer Nein sagt, wird wirksamer in den Dingen die er/sie macht. 
3. Gut begründet Nein zu sagen, signalisiert den Anderen, dass man klare Prioritäten und Prinzipien hat. Man wirkt klarer, bestimmter und zielgerichteter.

Ich bin überzeugt, wenn wir alle, mehr Nein sagen würden und dieses Nein auch akzeptiert und respektiert wird, wären unsere Unternehmen und Mitarbeitende nicht nur performanter, sondern auch gesünder und glücklicher. Wir könnten wieder liefern was wir versprechen. Delivery Times wären realistischer und Timelines würden endlich eingehalten. Wir müssten nicht ständig die Markteinführung unserer Autos, Handys und Züge um Jahre verschieben und vielleicht wären sogar der Flughafen in Berlin (BER) und Stuttgart 21 pünktlich fertig geworden. 😉

Wie sehr Ihr das?

Herzlichst Euer 
Wolfgang

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