Ein LinkedIn-Post von Wolfgang Jenewein.
Was für eine Leistung! Ich bin so stolz auf meinen Freund und Coachee Sebastian Steudtner. Seit Ende Mai hat er nun offiziell den Weltrekord im Big Wave Surfing. Exakt 26 Meter und 21 Zentimeter war die Welle, welche der Athlet aus Nürnberg vor Nazaré in Portugal gesurft ist. Nie zuvor hat ein Mensch eine solch hohe Welle gesurft. Sebastian ist nun mit 37 Jahren offiziell der König der Big Wave Surfer – ein Deutscher (ohne Meerzugang) – das klingt wie ein Märchen.

Oft werde ich gefragt wie dieses Märchen möglich war? Wie immer gibt es nicht den einen Grund. Ich denke aber zwei spannende Elemente für Erfolg erkennt man in dieser Story:
1. Folge deinem „Strike of Genius“: Sebastian war schon als Neunjähriger nach einer Surferfahrung in den Ferien vom Surfen begeistert. Er war talentiert und lernte schnell. Nach dem Urlaub sprach er nur noch über das Meer und die Wellen. Während seine Mitschüler Deutschaufsätze lasen, hat Sebastian im Deutschbuch seine Surfmagazine versteckt und vom Surfen auf Hawaii geträumt. Wir alle haben diese Leidenschaften und einen „Hauch von Genialität“ in uns. Es sind unterschiedliche Fähigkeiten, die wir Menschen in uns tragem. Leider bleiben sie uns oft verborgen, weil wir zu sehr versuchen unsere Schwächen auszumerzen, anstatt unsere Potenziale zu entwickeln. Sebastian hatte den Mut diesem Hauch von Genialität zu folgen und ist mit 16 Jahren allein nach Hawaii gegangen.
2. Wachsen ist wichtiger als Gewinnen: Ich habe mal mit Sebastian über das Konzept des Gewinnens gesprochen. In mehreren Gesprächen haben wir dann festgestellt, dass es gar nicht darum geht einen anderen zu besiegen, sondern viel mehr in einer Sache, die einem wirklich was bedeutet, besser zu werden. Gewinnen ist immer gegen Jemanden – besser werden ist für einen selbst. Es gibt uns Erfüllung in etwas zu wachsen das uns bedeutsam ist. Jemanden besiegen führt zu tunnelblick und reduziert uns. Dieser Gedanke hat ihm Kraft gegeben, er kann sich jetzt öffnen und mit anderen Erfahrungen teilen. Er ist nicht mehr so fixiert auf die eine Welle – es ist jetzt eine Journey zu sich selbst.
Ich kann euch sagen Gewinnen ist schön, aber wenn es der Ausgangs- und Zielpunkt eurer Bemühungen ist, werdet ihr langfristig schrumpfen. Schwächen bekämpfen macht Sinn, aber wenn ihr dadurch euren Strike of Genius nicht mehr seht – werdet ihr immer nur Mittelmass bleiben.
Wie ist das in Euren Organisationen: Arbeitet man dort schon potenzialorientiert oder werden immer noch mehrheitlich Fehler korrigiert? Und wollen eure Chefs noch gewinnen oder beginnen sie endlich besser zu werden?
Ich würde mich sehr über einen Kommentar von euch freuen!
Herzlichst Wolfgang