LinkedIn-Post von Wolfgang Jenewein
Wusstet ihr, dass ein vierjähriges Kind an einem einzigen Tag 300 mal lacht und damit im Schnitt genauso oft lacht wie ein 40-Jähriger Mensch in zweieinhalb Monaten? (vgl. Aaker & Bagdonas, 2020).
In einer Studie wurden Menschen folgendes gefragt: “Hast du gestern viel gelacht?” Für die 16- bis 23-Jährigen lautet die Antwort mehrheitlich Ja. Ab dem 23. Lebensjahr lautet die Antwort für alle Altersgruppen dann jedoch mehrheitlich Nein. Also ungefähr in dem Alter, in dem wir beginnen ernsthaft zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen, hören viele von uns auf zu Lachen.
Und immer noch herrscht in vielen Organisationen das Vorurteil vor, dass vor allem in verantwortungsvollen Positionen Ernsthaftigkeit gleichbedeutend mit Professionalität, Respekt und Autorität ist.
Doch das Gegenteil ist der Fall.
Wenn wir uns selbst zu ernst nehmen, schaffen wir unbewusst eine Barriere. Eine Barriere, die verhindert, dass unser Team offen mit uns kommuniziert, uns Feedback gibt oder es wagt, selbst humorvoll zu sein.
Bestimmt habt ihr auch schon Teams erlebt, bei dem niemand wagt, über den Chef oder die Chefin zu lachen? Was passiert in einem solchen Umfeld? Die Atmosphäre wird steif, niemand gesteht Fehler ein und letztlich leidet die Kreativität.
Wenn wir als Führungskräfte über uns selbst lachen können, senden wir eine wichtige Botschaft: Hier darfst du Mensch sein und ich bin eine/r von Euch!
Wir zeigen, dass wir unvollkommen und authentisch sind. Humor schafft dadurch Nähe, Vertrauen sowie ein Umfeld, in dem Ideen fließen, Menschen sich wohlfühlen und die Produktivität steigt (Lehmann-Willenbrock & Allen, 2014).
Einer Metaanalyse zufolge steigert Humor nicht nur die Arbeitsleistung, sondern ist auch ein wirksames Mittel um die Mitarbeiterzufriedenheit, den Gruppenzusammenhalt und die Gesundheit der Mitarbeiter zu verbessern (Mesmer-Magnus et al., 2012).
Humor ist also kein ‘nice-to-have’ – sondern essenziell, um Vertrauen, Kreativität und Wohlbefinden zu fördern. Gerade in Zeiten wie diesen kann ein herzhaftes Lachen, auch einmal über uns selbst, viel Druck aus der Situation nehmen und uns die Freude an der gemeinsamen Arbeit zurückbringen. Darum nie vergessen – Leadership Lesson No. 1: „Nimm dich nicht so verdammt wichtig“
Wie seht ihr das? Und was sind Eure Erfahrungen mit Humor am Arbeitsplatz?
Herzlichst
Euer Wolfi 😉