Ein LinkedIn-Post von Wolfgang Jenewein
Als Kind einer Dachdeckerfamilie mit Eltern ohne akademischen Hintergrund haben mir Schulen und Universitäten immer grossen Respekt eingeflößt. Ich war wie gehemmt und hatte wenig Selbstvertrauen in schulischen Dingen. Entsprechend war ich auch kein guter Schüler und als alle meine Freunde ins Gymnasium gingen, reichten meine Noten nur für die Hauptschule.
Das hat mich geprägt: Ich fühlte mich ausgeschlossen und nicht gut genug. Ich war orientierungslos und flüchtete mich in den Sport. Lernen wollte ich nach dieser Enttäuschung gar nicht mehr. Glücklicherweise hatte ich liebevolle Eltern, die mir Halt gaben und ein gemeinsames Treffen mit meinem damaligen Lehrer (Herrn Wachter) organisierten. Bei diesem Gespräch traute ich mich das erste Mal meine Verletzlichkeit und Enttäuschung mit jemanden zu teilen. Bis dahin versuchte ich immer stark zu sein und wertete die Schule ab! Wenn mich jemand fragte, war meine Standardantwort: „Schule ist Mist“. Dieses Gespräch war wie eine Befreiung für mich: Herr Wachter der mir bis dahin immer Angst einflösste sagte mir, dass er mich mag. Und dass die Schule kein Ort ist, um Menschen zu prüfen sondern um ihnen zu helfen besser zu werden. Er gab mir auch ein Zitat von Platon mit auf dem Weg: „Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.“
Ich war damals 12 Jahre alt und denke noch heute hin und wieder an diese Begegnung. Es hat mein Leben verändert und plötzlich ging ich ohne Angst zur Schule. Ich musste immer etwas mehr als die Anderen lernen, um die gleichen Noten zu erzielen, aber das war mir egal, weil ich plötzlich Freude darin fand, Dinge besser zu verstehen. Es ging mir weniger um die Noten und mehr um persönliches Wachstum.

Wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich mein ganzes Leben der Bildung und dem Coaching gewidmet habe. Zunächst als Unterrichtsassistent, dann als Dozent und später sogar als Professor an verschiedenen Universitäten: „Coaching is my Calling“. Das bisher Größte was ich im Rahmen meiner Berufung erleben durfte, war mein eigenes Bootcamp von letzter Woche. Es hat mich bewegt, dass so viele Menschen meine Lehre und Inhalte besser verstehen wollten und sich zum ersten „JENEWEIN Bootcamp“ angemeldet haben. Es kamen tolle Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Branchen mit sehr diversen Hintergründen zusammen. Alle mit dem gleichen Ziel: Besser zu werden in der Führung anderer, der Führung von Change und vor allem der Selbstführung. Dabei hab ich mindestens so viel von den Teilnehmenden gelernt wie sie von mir. Ich danke von Herzen für Euer Vertrauen und dem Lehrer Wachter, dass er diese Entwicklung in mir angestossen hat.
Wie ist es bei euch? Hattet ihr auch das Glück einem «Herrn Wachter» in eurem Leben zu begegnen der euer Calling aktiviert hat? Ich würde mich über eine Rückmeldung von euch sehr freuen.
Herzlichst
Euer Wolfgang